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Multimedia: Lost In Translation

Massaka (51)

Massaka

23.11.2002 12:57

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Lost In Translation

Montag, 12. Januar 2004 18:37

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Lost In Translation
Drama
Regie: Sophia Copolla
Filmstart: 08.01.2004

Es ist die Geschichte eines Mannes auf Geschäftsreise, der mit Verständigungsproblemen in einer fremden Kultur zu kämpfen hat - so die grobe Rahmenhandlung. Doch wie so oft liegt das Meisterhafte im Detail. Bill Murray, schon jetzt einer der heißesten Kandidaten bei der kommenden Oscar-Verleihung, spielt den aalglatten Action-Star als lethargischen Mittfünfziger, der in der nicht zur Ruhe kommenden Millionenstadt nicht schlafen kann und sich nächtelang entweder durch das unverständliche Kauderwelsch japanischer Fernsehkunst zappt oder stundenlang den Whiskey ("For relaxing times, make it Suntory time") in der Hotelbar schwappen lässt.

Durch Zufall lernt er die junge Frau eines Fotografen, Charlotte (Scarlett Johansson), kennen. Ihr Mann ist ständig mit hippen Bands unterwegs, seine Shootings bedeuten ihm offenbar mehr als das Glück seiner Frau. Ihre blütenweiße Bettwäsche bleibt größtenteils unberührt, denn auch sie plagt Schlaflosigkeit. Erst zusammen - die Annäherung geschieht nur zögerlich - finden sie das kurzweilige Glück. Was sich anhört wie eine platte Liebesgeschichte, ist bei Sofia Coppola freilich viel mehr: Schon bei ihrem Erstling "The Virgin Suicides" wusste sie durch die behutsame Inszenierung der unausgesprochenen, starken Neigungen der Charaktere zueinander eine packende Atmosphäre zu erschaffen. So entwickelt sich hier keine schmalzige oder irreale Romantik zwischen Star und Twentysomething, sondern eine Beziehung, die gekennzeichnet ist durch den Wunsch nach Vertrautheit und Wärme in einem fremden, kalt wirkenden Moloch.

Dabei ist "Lost in Translation" eine Liebeserklärung an Tokio, diese Stadt, die tatsächlich keinen Schlaf kennt und deren Ecken und Winkel eine unendliche Bandbreite an neuen Entdeckungen bereit halten. Indem Coppola zwei Menschen zeigt, die sich lieber in einem Non-Place, einem Edelhotel, verkriechen, weil sie mit der Welt draußen nichts anzufangen wissen, preist sie gleichzeitig die Schönheit dieser für die westliche Welt immer noch fremden Kultur. Wenn Bob Harris und Charlotte zusammen losziehen, um eine Nacht in Szene-Bars und bei Karaoke-Sessions zu verbringen, glimmt ein wenig Euphorie beim Zuschauer auf, getragen von der Lust teilzunehmen an dem Instant-Glück der Protagonisten.

Denn es steckt mehr hinter der Lethargie des Schauspielers, der sich von Frau und Kindern nicht ausreichend vermisst fühlt, und der seit kurzem verheirateten jungen College-Absolventin, die nach einem Philosophie-Studium nicht weiß, was sie in Zukunft machen soll. Existenzangst, der Zweifel, in seinem bisherigen Leben alles richtig gemacht zu haben, ein wenig Depression, Ernüchterung: Vieles kommt zum Ausdruck, was sich durch Sprache nur schlecht vermitteln lässt. Das Gefühlsleben der Figuren für den Zuschauer dermaßen erlebbar zu machen, ist die große Leistung des Films.

Über alledem schwebt der Witz Bill Murrays: Selten ließ sich über derart natürliche, ganz unaufgeregt abgebildete Verständigungsprobleme so lauthals lachen. Nie waren Murrays Triefaugen (auch nicht in "Und täglich grüßt das Murmeltier") komischer, nie waren sie trauriger. Vielen Dank auch für ein realistisches Ende ohne Kitsch und Überraschungen! Vielen Dank für einen intelligenten Film, der tiefer ist als sein Anspruch. (Quelle: freizeit.stimme.de)

http://www.constantinfilm.de/lost-in-translation/

Signatur:"Reden führt zu unklaren, undeutlichen Dingen." George W. Bush
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